Leitplanke
Hat viel zu sagen
Moin,
vor ein paar Tagen habe meinen Zafi 1.8 (Bj. 2006) auf Autogas umgerüstet. Für die, die es interessiert, hier mal meine ersten Erfahrungen:
1. Anlage
Verbaut wurde eine Prins VSI Anlage s. http://www.prins-lpg.com/de/index.html.
2. Einbau
Der Einbau erfolgte durch meinen FOH und dauerte 2 Tage. Für diese Zeit habe ich kostenlos ein Ersatzfahrzeug erhalten.
In der Mittelkonsole unter der Schaltung befindet sich die Anzeigeeinheit. Diese umfasst die Tankanzeige (LED), den Status (LED für Fehler in der Anlage, Benzinbetrieb ...) sowie einen Umschalter zwischen Gas und Benzinbetrieb. Das Umschalten kann übrigens im laufenden Betrieb erfolgen. Die Helligkeit der Anzeige erfolgt in Abhängigkeit vom Aussenlicht (Sensor). Die gesamte Anzeige ist ca. 3*3cm groß und dadurch sehr unauffällig. Einige Funktionen (z.B. Gastank leer, Fehler in der Anlage ..) werden auch akustisch gemeldet.
Der Einfüllstutzen wurde unter dem Tankdeckel, oberhalb des Benzin-Einfüllstutzens platziert. Das ist insgesamt sehr unauffällig, da der zusätzliche Gas-Einfüllstutzen bei geschlossenem Tankdeckel nicht zu sehen ist. Das Bedanken von Benzin (entfernen des Tankdeckels) wird dadurch etwas fummeliger. Der Gas-Einfüllstutzen hat ein Gewinde. Auf diesem wird vor jedem Betanken der passende Adapter aufgeschraubt. 2 Adapter wurden bereits mitgeliefert, so dass in den meisten europäischen Ländern getankt werden kann. Der Adapter ist mit wenigen Handgriffen auf- und wieder abgeschraubt, also kein Problem.
Der Tank ersetzt das Reserverad. Daher ist es nun erforderlich, ein Pannenset mitzuführen. Der Tank fasst 61 Liter. Davon sind aber – aus techn. Gründen – nur ca. 80% befüllbar. Beim letzten tanken habe ich rd. 50 Liter befüllen können. Der Benzintank bleibt natürlich voll erhalten.
3. Handhabung
Die Handhabung ist sehr simpel. Zum betanken, wie beschrieben, den Adapter aufschrauben, Gaszapfhahn aufschrauben und arretieren, Knopf zum betanken drücken. Leider muss dieser – aus Sicherheitsgründen – während des gesamten Betankungsvorgangs gedrückt werden. Die meisten Tankstellen in meinem Umkreis erlauben die Bezahlung mit EC-Karte und haben entsprechend 24h geöffnet.
Das Umschalten zw. Gas und Benzin erfolgt durch besagtem Schalter. Die Stellung des Schalters (z.B. Gasbetrieb) wird nach abschalten des Motors gespeichert, so dass mit dieser Stellung beim nächsten Starten weiter gefahren wird (z.B. Gas).
Zum Starten des Motors wird zunächst aber Benzin benötigt, bis eine bestimmte Wassertemperatur erreicht ist. Das Umschalten auf Gasbetrieb erfolgt dann aber automatisch, sofern auf Gasbetrieb gestellt wurde. Der Benzintank darf daher nie ganz leer sein. Ausserdem sollte ab und an mit Benzin gefahren werden, damit die Benzinpumpe ... noch beansprucht (geschmiert) wird.
Von Zusätzen ist reichlich zu lesen. Mein FOH sagte mir, dass für den B-Zafi 1.8 kein Benzin- / Gaszusatz benötigt wird. Da es ja auch zusätzlich Geld kosten würde, halte ich mich an diesen Rat ;-)
Der Bordcomputer verliert natürlich ein Stück weit seine Berechtigung, da die Anzeige des Verbrauchs sich auf Benzin bezieht. Für den tatsächlichen Gasverbrauch müssen noch mal ca. 20% drauf gerechnet werden. Auch die Reichweite bezieht sich auf Benzin, die vom Gastank müsste ggf. noch draufgerechnet werden.
4. Kosten
Die Einbaukosten einschl. TÜV, Eintragungen, Ersatzfahrzeug .... betrugen 2600,-€. Da gibt es sicherlich preiswertere Anbieter. Dennoch habe ich mich aus folgenden Gründen für meinen FOH entschieden:
- Die Garantie soll durch diese Einbaumaßnahme nicht beeinflusst werden.
- Mein FOH hat die Anlage eingebaut und kann sie – z.B. bei einer Inspektion – mitwarten.
- Bei einem Widerverkauf des Autos erhoffe ich mir einen höheren Zusatzwert durch diese Anlage, weil sie von einem Opel-Händler (nicht ATU ...) eingebaut wurde
- Mein FOH hat einschlägig Erfahrung mit der Anlage. Nicht nur beim Einbau.
- Gezahlt habe ich die Anlage mit der Opel-Service-Karte. Ich spare im Monat ca. 100,-€ Spritgeld. Mit dieser Ersparnis zahle ich die Anlage zurück. Somit keine zusätzlich monatliche Belastung für mich
Die Gaspreise liegen in meinem Umkreis bei derzeit ca. 0,719€t gegenüber ca. ca. 1,529€ für Super. Allerdings steigt der Verbrauch ca. 20%.
Ob TÜV, Inspektion ... durch die Gasanlage teurer werden, kann ich noch nicht sagen. Nach (ich glaube) 25000KM muss zum ersten Mal der Gasfilter gewechselt werden, dann alle 75000KM. Das wars.
5. Fazit
Ob es sich gelohnt hat, werde ich vermutlich erst in 2,5 Jahren wissen. Dann hat sich für mich die Anlage – rein rechnerisch – amortisiert. Im Moment bin ich zufrieden, werde euch aber gerne auf dem laufenden halten ;-)
Noch ein Hinweis zum Schluss: Wir haben Doppelparker. Hier dürfen keine Gasfahrzeuge abgestellt werden, da LPG schwerer ist als Luft und das Gas nicht abziehen könnte. Da unser Auto aber ohnehin zu groß für den Parker ist, ist dies für mich keine Einschränkung.
vor ein paar Tagen habe meinen Zafi 1.8 (Bj. 2006) auf Autogas umgerüstet. Für die, die es interessiert, hier mal meine ersten Erfahrungen:
1. Anlage
Verbaut wurde eine Prins VSI Anlage s. http://www.prins-lpg.com/de/index.html.
2. Einbau
Der Einbau erfolgte durch meinen FOH und dauerte 2 Tage. Für diese Zeit habe ich kostenlos ein Ersatzfahrzeug erhalten.
In der Mittelkonsole unter der Schaltung befindet sich die Anzeigeeinheit. Diese umfasst die Tankanzeige (LED), den Status (LED für Fehler in der Anlage, Benzinbetrieb ...) sowie einen Umschalter zwischen Gas und Benzinbetrieb. Das Umschalten kann übrigens im laufenden Betrieb erfolgen. Die Helligkeit der Anzeige erfolgt in Abhängigkeit vom Aussenlicht (Sensor). Die gesamte Anzeige ist ca. 3*3cm groß und dadurch sehr unauffällig. Einige Funktionen (z.B. Gastank leer, Fehler in der Anlage ..) werden auch akustisch gemeldet.
Der Einfüllstutzen wurde unter dem Tankdeckel, oberhalb des Benzin-Einfüllstutzens platziert. Das ist insgesamt sehr unauffällig, da der zusätzliche Gas-Einfüllstutzen bei geschlossenem Tankdeckel nicht zu sehen ist. Das Bedanken von Benzin (entfernen des Tankdeckels) wird dadurch etwas fummeliger. Der Gas-Einfüllstutzen hat ein Gewinde. Auf diesem wird vor jedem Betanken der passende Adapter aufgeschraubt. 2 Adapter wurden bereits mitgeliefert, so dass in den meisten europäischen Ländern getankt werden kann. Der Adapter ist mit wenigen Handgriffen auf- und wieder abgeschraubt, also kein Problem.
Der Tank ersetzt das Reserverad. Daher ist es nun erforderlich, ein Pannenset mitzuführen. Der Tank fasst 61 Liter. Davon sind aber – aus techn. Gründen – nur ca. 80% befüllbar. Beim letzten tanken habe ich rd. 50 Liter befüllen können. Der Benzintank bleibt natürlich voll erhalten.
3. Handhabung
Die Handhabung ist sehr simpel. Zum betanken, wie beschrieben, den Adapter aufschrauben, Gaszapfhahn aufschrauben und arretieren, Knopf zum betanken drücken. Leider muss dieser – aus Sicherheitsgründen – während des gesamten Betankungsvorgangs gedrückt werden. Die meisten Tankstellen in meinem Umkreis erlauben die Bezahlung mit EC-Karte und haben entsprechend 24h geöffnet.
Das Umschalten zw. Gas und Benzin erfolgt durch besagtem Schalter. Die Stellung des Schalters (z.B. Gasbetrieb) wird nach abschalten des Motors gespeichert, so dass mit dieser Stellung beim nächsten Starten weiter gefahren wird (z.B. Gas).
Zum Starten des Motors wird zunächst aber Benzin benötigt, bis eine bestimmte Wassertemperatur erreicht ist. Das Umschalten auf Gasbetrieb erfolgt dann aber automatisch, sofern auf Gasbetrieb gestellt wurde. Der Benzintank darf daher nie ganz leer sein. Ausserdem sollte ab und an mit Benzin gefahren werden, damit die Benzinpumpe ... noch beansprucht (geschmiert) wird.
Von Zusätzen ist reichlich zu lesen. Mein FOH sagte mir, dass für den B-Zafi 1.8 kein Benzin- / Gaszusatz benötigt wird. Da es ja auch zusätzlich Geld kosten würde, halte ich mich an diesen Rat ;-)
Der Bordcomputer verliert natürlich ein Stück weit seine Berechtigung, da die Anzeige des Verbrauchs sich auf Benzin bezieht. Für den tatsächlichen Gasverbrauch müssen noch mal ca. 20% drauf gerechnet werden. Auch die Reichweite bezieht sich auf Benzin, die vom Gastank müsste ggf. noch draufgerechnet werden.
4. Kosten
Die Einbaukosten einschl. TÜV, Eintragungen, Ersatzfahrzeug .... betrugen 2600,-€. Da gibt es sicherlich preiswertere Anbieter. Dennoch habe ich mich aus folgenden Gründen für meinen FOH entschieden:
- Die Garantie soll durch diese Einbaumaßnahme nicht beeinflusst werden.
- Mein FOH hat die Anlage eingebaut und kann sie – z.B. bei einer Inspektion – mitwarten.
- Bei einem Widerverkauf des Autos erhoffe ich mir einen höheren Zusatzwert durch diese Anlage, weil sie von einem Opel-Händler (nicht ATU ...) eingebaut wurde
- Mein FOH hat einschlägig Erfahrung mit der Anlage. Nicht nur beim Einbau.
- Gezahlt habe ich die Anlage mit der Opel-Service-Karte. Ich spare im Monat ca. 100,-€ Spritgeld. Mit dieser Ersparnis zahle ich die Anlage zurück. Somit keine zusätzlich monatliche Belastung für mich
Die Gaspreise liegen in meinem Umkreis bei derzeit ca. 0,719€t gegenüber ca. ca. 1,529€ für Super. Allerdings steigt der Verbrauch ca. 20%.
Ob TÜV, Inspektion ... durch die Gasanlage teurer werden, kann ich noch nicht sagen. Nach (ich glaube) 25000KM muss zum ersten Mal der Gasfilter gewechselt werden, dann alle 75000KM. Das wars.
5. Fazit
Ob es sich gelohnt hat, werde ich vermutlich erst in 2,5 Jahren wissen. Dann hat sich für mich die Anlage – rein rechnerisch – amortisiert. Im Moment bin ich zufrieden, werde euch aber gerne auf dem laufenden halten ;-)
Noch ein Hinweis zum Schluss: Wir haben Doppelparker. Hier dürfen keine Gasfahrzeuge abgestellt werden, da LPG schwerer ist als Luft und das Gas nicht abziehen könnte. Da unser Auto aber ohnehin zu groß für den Parker ist, ist dies für mich keine Einschränkung.