freie Meinungsäußerung gibt es in Internetforen sowieso nicht. Der Betreiber hat nämlich Hausrecht und kann verbieten und zensieren wie er möchte.
warum siehst du das so. bist du schon zensiert worden? gasmichel hat dazu etwas geschrieben, schau es dir bitte nochmals an...
Hallo Markus!
Mit obigen Satz wollte ich nur klarstellen, dass es so ist. Ein Forenbetreiber hat Hausrecht über sein Forum, genauso wie in der Disko die Leute rausfliegen, wenn sie sich nicht benehmen können. Ein Forenbetreiber muß niemandem das Forum für seine Meinung garantieren und zur Verfügung stellen. Unzensierte und freie Meinung ist dann möglich, wenn man sein eigenes Forum betreibt (vielleicht sogar ganz altmodisch in der Fußgängerzone).
Ich bin selbst Betreiber eines Oldtimer Forums (
www.isetta-club.de) und ich bin eifriger Leser des Heise Newstickers und der C't, die ebenfalls viel über rechtliche Dinge im Internet berichten. Meine Diplomarbeit schreibe ich demnächst über Internetrecht, dort aber mit dem Fokus auf Wirtschaftsprivatrecht, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Domainrecht, etc.
Lange Zeit war die Forenhaftung relativ unklar. Es ist zunächst richtig, dass ein Beitragsschreiber uneingeschränkt für seine Beiträge haftet.
Dem Forenbetrieber obliegt es aber, wenn ihn eine Beschwerde erreicht, die fragwürdigen Inhalte innerhalb 24 Stunden zu löschen. Tut er dies nicht, kann er in jedem Fall haftbar gemacht werden und es besteht ein Unterlassungsanspruch, sogar dann, wenn der eigentliche Autor des Beitrages belangt werden könnte (AZ VI ZR 101/06).
Aus diesem Grund würde ich als Betreiber auch nicht alles in einem Forum stehen lassen, denn
was sind fragwürdige Inhalte. Meistens richtet sich der Betroffene eh an den Forenbetreiber, da er ja meistens den Urheber Aufgrund eines Pseudonyms im Forum eh nicht ermitteln kann. Dies ist insbesondere deswegen relevant, da ein Unterlassunganspruch oft mit einer Abmahnung und/oder einer Einstweiligen Verfügung durchgesetzt wird, und die dadurch entstehenden Anwalts- und Gerichtskosten von demjenigen zu tragen sind, gegen den er besteht.
Für einen privaten Forenbetreiber, der das ganze nur aus Spaß und auf eigene Kosten macht, kann das ganz schön ins Geld gehen. Der Spaß bleibt danach auf der Strecke.
Hier mal nur ein Kriterium was man zensieren sollte:
Ganz schlimm kommen Urteile von Forenschreibern über Firmen und die Unterscheidung ob es Schmähkritik ist.
Da kommt es ganz auf die Wortwahl an. Behauptet ein Forenschreiber: "Bei Firma X ist der Service schlecht, die Arbeiten sind mangelhaft." Durch diese Schreibweise werden Tatsachenbehauptungen aufgestellt, die Abmahnungswürdig sind. Schreibt der Forenbenutzer so, dass ersichtlich ist, dass er seine Meinung preis gibt: "Ich finde, dass der Service dort schlecht ist und bei meinen Auto wurden die Arbeiten mangelhaft durchgeführt.", so ist klar, dass der Forennutzer seine Meinung in seinem konkreten Fall darlegt, evtl. kann er es sogar durch Unterlagen beweisen. So ist dies nicht zu beanstanden, da auch eine üble Nachrede oder Anfeindungen fehlen.
In einem befreundeten Oldtimer Forum wurden eBay Auktionen von den Usern besprochen und auch nicht mit der Kritik an den veräußerten Waren gespart. Es stand ganz kurz vor einer Abmahnung, sie konnte in letzter Minute durch löschen der Kritiken und einer gütlichen Einigung verhindert werden.
Hat man über solche Dinge keine Ahnung, dann zensiert man besser mehr als zu wenig.
Ich wurde in diesem Forum nur einmal zensiert, das geschah aber zurecht und in einem ganz anderen Beitrag.
Deswegen, so weit alles klar!
gruß
Martin