Hallo liebe Opel-Freunde,
jetzt muss ich auch mal meinen Senf zu obigen Thema dazugeben. Auch meine Klimaanlage hatte den Geist aufgegeben, Diagnose vom Bosch-Dienst nach Klima-Wartung: Neuer Kompressor + Magnetkupplung + Feuchtefilter, so um die 900 Euronen.
FOH bestätigte diesen Preis.
Dank Eurer fleißigen Arbeit habe ich aber auch die 1-Cent-Reparatur durchführen können, VIELEN DANK für die wirklich hilfreichen Beiträge und Anleitungen!
Diese ist bei unseren Astra-G-Freunden beschrieben:
http://www.astra-g.de/showthread.php/26536-Klimakompressor-Magnetkupplung-1-Cent-Reparatur
Anleitung ist aber problemlos auch auf den Zafira zu übertragen.
Aber eine Sache ist mir aufgefallen, bezüglich der Temperatursicherung in der Delphi Magnetspule, die sich auch in meinem Falle verabschiedet hatte und die ich kurzerhand durch ein Drähtchen ersetzt habe. Da steht drauf:
1A 250V 187°C
Als alter Hobbyelektroniker deute ich diese Angaben wie folgt: Die Sicherung löst bei einer Temperatur von 187°C aus. Im Auslösefall kann sie Spannungen bis zu 250 V sicher trennen. Sie darf im Dauerbetrieb bis zu 1 Ampere belastet werden. Was ist das denn bitte schön für ein Megamurks von den Konstrukteuren dieser Magnetkupplung??? :schimpf: Wie hier schon oft sehr schön beschrieben und ausgerechnet, zieht die Spule mit ihren 3,8 Ohm bei 12 Volt so ca. 3,2 Ampere.
Und die Ingenieure (von Opel/General Motors? von Delphi?) bauen da eine Sicherung ein, die nur mit 1A belastet werden darf?:doof:
Mir ist aufgefallen: die Spule sieht von innen aus wie gestern aus der Fabrik, keinerlei Spuren einer Überhitzung, die Kunststoffvergussmasse ist absolut neuwertig (und das nach 11 Jahren). Diese Spule hat sicher noch nie eine Temperatur von 187°C gespürt. Die Temperatursicherung hingegen war etwas braun klebrig versifft. Das einzige was diese Sicherung zerstört hat, war der Dauerstrom der einer 3-fachen Überlast gegenüber der Herstellerangabe entspricht. Deshalb ist das Ding abgeraucht! Ich mag im Allgemeinen auch keine Knorz-Reparaturen, aber in diesem Falle denke ich, ist das Überbrücken OK. Was haben sich die Ingenieure dabei gedacht, ein Bauteil zu verwenden, welches im normalen Betrieb einer ständigen 3-fache Überlast ausgesetzt ist? Das ist doch die Sollbruchstelle – und damit die Soll-Bezahl_Einen_Neuen_Kompressor-Stelle! Dankeschön!:nee:
Noch was zur Durchführung der Reparatur: Ich habe den Wagen (ohne Grube, im Hof) einseitig rechts angehoben, auf zwei Backsteine rechts gestellt. Luftfilter raus (damit Licht von oben reinfällt – vielleicht nicht notwendig). Vorderrad rechts abgenommen, Radkastenverkleidung raus. Motorverkleidung unten komplett abgeschraubt und weg. Die gesamte vordere Schürze (Kunststoffteil, welches die Nebelscheinwerfer und das Nummernschild trägt – weiß nicht genau wie das heißt) ab und weg. Dann kommt man bequem im Sitzen auf dem Boden an den Klimakompressor dran. Schlüssel für das Spannrad vom Riemen war bei mir ein 19er (nicht 15er). Lösen der Schrauben vom Kompressor geht gut von vorne mit Steckschlüssel mit Kardangelenk
An der #%&!-Schraube (30er Torx) der Kompressorwelle bin ich fast verreckt (ich war allein, ohne Kumpel). Geschafft schließlich so: 1/4“-Steckschlüssel-Quergriff mit 30er Torx. Quergriff mit 1/2“ 50 cm Wasserrohr verlängert und am Boden abgestützt mit den Füßen und oben mit der linken Hand gegen den Motorträger gedrückt. Mit Wasserpumpenzange die Kupplungsscheibe gedreht – ein übermäßiger Gewaltakt, aber so gings. Gekröpfte Seegerringzange für den ersten Seegerring ist OK, für den tiefliegenden zweiten fand ich gings besser mit ner geraden Zange.
Ich hoffe meine Erfahrungen sind ebenfalls nützlich für den einen oder anderen. Ich kann nur jeden ermutigen, das selbst zu machen und nicht `nen knappen Tausender zum
FOH zu tragen. Nochmals vielen Dank an alle!