Zafira-Forum.de

Um alle Funktionen des Forums nutzen zu können, legen Sie ein kostenloses Benutzerkonto an, bzw. melden Sie sich in ihrem bestehenden Account an.

Plasti Dip Sprühgummi ... so wird's gemacht

OZ85

sehr hilfsbereit
Boardunterstützer
Registriert
17.01.2009
Beiträge
9.698
"Danke"
3.908
Zafira Modell
Tourer
Motor (C)
A20DTH
Getriebe
Automatik
Plasti Dip Sprühgummi, so wirds gemacht

Wie dippe ich richtig?! -Lackieranleitung für Plastidip-

Ich hab mich im Netz mal belesen und mir so ziemlich alle PlastiDip-Videos angeguckt, die YouTube zu bieten hat. :D :doof:
Off-Topic:

Da ist leider ne Menge Müll mit minderwertiger Arbeit dabei. :confused: Fleckig, zu dünn oder zu dick lackiert,
Pollenstaub, der zwischen der Kamera und dem Auto umherfliegt :doof: und und und.


Einige Videos sind allerdings äußerst hilfreich für den eigenen Dip.
Alle wichtigen Fakten und Details dazu, die den gravierenden Unterschied zur normalen Lackierung bringen, habe ich hier mal aufgeschrieben.
Wer die Videos von DipYourcar.com aufmerksam verfolgt hat, dem englischen mächtig ist und
nicht nur ohne Ton die Bilder begafft hat :D wird feststellen, dass für einen erfolgreichen "Dip" so gut
wie alle möglichen Situationen detailiert erklärt und gelöst werden.

Es werden zum Dippen auf Grund der Dicke des Materials Niederdrucksysteme empfohlen, die über ein elektrisch betriebenes
Rotations- oder Schaufelgebläse verfügen und nicht durch feine Düsen (wie z.B. Lack) gedrückt werden.

Beim Dippen mit Hochdruck und Lackierpistole haben wir in einer Testvariante feststellen müssen, dass wahrscheinlich das PlastiDip
ohne genügend Druck auf Grund der Dicke keine vernünftige Oberfläche zu erreichen ist. Das PlastiDip war entweder
kaum zu erkennen, weil es vorne nicht aus der Pistole kam, oder viel zu dick und perlte wie Tauwasser auf dem Wagen.
Nachdem dies ausgetrocknet war, bildete es eine harte, nicht angenehme rauhe Oberfläche, die wir wieder entfernt haben.


während dem Dippen
2012-07-07 13.21.34.jpg

Leider wieder danach, da Misserfolg wegen Kompressor
2012-07-07 18.05.59.jpg

Deswegen empfiehlt sich wahrscheinlich (wir werden es testen!!!!) das Niederdruck- Spritzen

Beim Niederdruck- Spritzen wird im Gegensatz zum Hochdruck- Spritzen keine Druckluft verwendet. Ein elektrisch betriebenes
Rotations- oder Schaufelgebläse erzeugt einen Luftstrom von 0,2 bar bis 0,5 bar. Er wird durch einen Schlauch von etwa 40 mm
Durchmesser zur Pistole geleitet und dort durch eine enge Düse gepreßt. Die Düsengrößen betragen für Nitrozellulose- und
Kunstharzlacke etwa 1 mm, für Öllacke etwa 1,5 mm. Mit Düsen von 0,5 mm Durchmesser läßt sich patinieren. Während beim
Hochdruck- System etwa 10 m3 Luft je Stunde erforderlich sind, beträgt beim Niederdruck- Spritzen der Luftverbrauch 30 m3 bis
50 m3 je Stunde. Wird diese große Luftmenge durch eine kleine Düse gepreßt, erhöhen sich Strömungsgeschwindigkeit und
Luftdruck. Es entstehen Spritzdrücke von 1,2 bar bis 1,5 bar. Sobald man die Düsennadel zurückzieht, erfaßt der Luftstrahl den
aus dem Becher auslaufenden Lack und schleudert ihn auf die Oberfläche. Der Abzughebel der Spritzpistole betätigt nur die
Verschlußnadel der Materialdüse, ein besonderes Luftventil fehlt. Die Luft strömt aus der Düse, sobald das Gebläse eingeschaltet
ist. Der gleichmäßige Ausfluß des Spritzgutes aus dem über die Pistole angebrachten Spritzbecher ist durch Strömungsluft
gewährleistet, die über einen kleinen Schlauch vom Hauptschlauch in den Becher geleitet wird.
Vorteile des Niederdruck- Spritzens sind vor allem eine geringe Lacknebelbildung und die geringen Spritzverluste. Außerdem ist
dieses Verfahren vielerorts einsetzbar, weil es ohne Druckluft arbeitet. Der Spritzstrahl läßt sich wie beim Hochdruck- Spritzen
flach, breit oder rund einstellen. Nachteilig wirkt sich bei diesem Verfahren vor allem die weniger feine Zerstäubung der Lacke aus.
Bei schlecht verlaufendem Lack und ungünstiger Temperatur kann die Lackoberfläche uneben wie die Oberfläche einer
Orangenschale werden. Die Spritzleistung ist geringer als beim Hochdruck- Spritzen. Mit diesem System kann man nicht paginieren
oder nebeln.

Quelle: http://www.tobias-hanhart.de/Referate/Lacke/Lacke.html

Mehr Details mit Bildern dazu hier: http://www.umweltschutz-bw.de/?lvl=2751

Die gängigsten Sprühmethoden im Vergleich:
Die klassische Spraydose
Meist mit 400ml Fassungsvermögen bereits mit PlastiDip und der nötigen Menge Verdünnung angemischt sofort startklar zum Dippen.
Einfaches und für den Laien bezwingbares Hindernis ist das Schütteln der Dose und die ungefähre Sprührichtung.
Das ist alles, was man zum Thema Dose eigentlich wissen sollte. Eigentlich gibt es nichts besonderes zu beachten.
Der Lackiervorgang an sich erfolgt genau so wie mit allen anderen Methoden (siehe weiter unten)

Vorteile:
+ einfache Handhabung
+ kaum Aufwand
+ für den Laien einfach zu beschaffen und zu verarbeiten
Nachteile:
- bedeutend teurer im Vergleich zu großen Packungen für die Lackierpistole
- durch geringe technische Besonderheiten "kann" die Oberfläche fleckig aussehen


die Elektropistole
Ein Niederdruck Spritzsystem
Mit einem Fassungsvermögen von unterschiedlichstem Volumen kann die Pistole mit größeren Gebinden betankt werden.
Auch hier ist einer Stromversorgung und dem Gerät selbst nichts weiter vorausgesetzt.
Vorteile:
+ Verwendung von größeren, günstigeren Gebinden möglich
+ Mischungsverhältnis von Verdünnung und PlastiDip kann selbst bestimmt werden
+ schneller, als mit der Dose
Nachteile:
- durch die membrangesteuerte Technik "pulsiert" die Farbe eher vorne aus der Düse, dadurch kommt es oftmals (siehe Youtube)
zu Fleckenbildung oder unebenen Oberflächen mit unterschiedlichen Deckungskraft.
Schaufelradtechnik kann dem Ganzen entgegenwirken.
- Anschaffungs/ Mietgebühren für Pistole

Lackierpistole und Kompressor
auf Grund der Dicke des PlastiDip und der technischen Problematiken (roter Text) eher nicht zu empfehlen.

Nachteile:
- höchste Anschaffungs/ Mietgebühren
- kein sauberes Ergebnis
- PlastiDip härtet auf Grund der Verdichtung zu schnell aus, das Endergebnis fühlt sich auf der Oberfläche wie
Schmirgelpapier an
- mehr Aufwand
- nicht zu empfehlen.

Niederdruckspritzsystem
Dieses Spritzsystem wird i.d.R. für Farbe (nicht Lacke!) genutzt, um Wandfarbe oder Heizkörperfarbe aufzutragen.
Vorteile:
+ Schaufelradtechnik "reicht die Farbe/PlastiDip nur weiter. Keine Druckluft kommt direkt mit dem Produkt in Kontakt
+ angeblich bestes Ergebnis beim Umgang mit PlastiDip
+ zerstäubt nicht, sondern trägt mit bis zu 150ml pro Minute ordentlich dick auf.

Nachteile:
- Anschaffungskosten
- Lautstärke wie ein 2000Watt Staubsauger nervig
- hat man i.d.R. nicht zur Hand, wird danach eher selten genutzt

Wie "dippt" man Besten?
Am Besten ist es so wenig wie möglich am Wagen abzukleben. Kein Scherz!
Scheinwerfer, Rücklichter, Seitenscheiben und co auf keinen Fall abkleben, sondern in vollem Maße mit zusprühen.
Warum? PlastiDip bildet eine Art Gummihaut, die sich nach dem Trocknen so verbindet, dass man Sie (je nach Dicke)
in einem Stück wieder abziehen kann. Lackiert man also mehrere Schichten in 15min-Schritten, so kann man
auch die Stücke auf den Scheiben einfach während der Trockenphase von 60min abziehen. Dazu jede Scheibe einmal zur Sicherheit
mit dem Skalpell bearbeiten. Siehe dazu 2 Videos hier und hier, in denen das nochmals verdeutlicht wird.
An Bruchstellen, Karosseriestellen, wo ein Spaltmaß dazwischen liegt und an Ecken, die eindeutige "Kanten" vorweisen, kann man
PlastiDip am leichtesten abziehen.
Die Gefahr: Wenn man etwas abklebt und zu lange wartet, kann es passieren, dass man das eigentliche PlastiDip samt
dem Klebeband(was auch immer) hinterher zieht, weil das PlastiDip getrocknet ist.

Das Einzige, was die meisten "Dipper" :D abkleben sind die Räder, der Auspuff, die Frontscheibe und natürlich alles, was evtl keinen Dipp vertragen soll.
Es ist einfacher alles zu dippen und das nicht benötigte wieder abzuziehen, als etwas abzukleben. Denn es könnte beim abziehen
des abgeklebten Bereiches zu Beschädigungen des PlastiDip kommen.
An einem Wagen, der komplett gedippt werden soll, bedeckt man also die Räder (Radhäuser und vor allem die Bremsen!!!!),
den Grill, damit man nicht in den Motorraum sprüht, den Auspuff (verbranntes Gummi stinkt!) und ganz wichtig:
die Frontscheibe inkl den Wischern und Verkleidung zwischen Scheibe und Motorhaube.

Warum ausgerechnet die Frontscheibe inkl allem drum und dran? Die Frontscheibe kann ggfs. kleinere Steinschläge haben
und sonstige Beschichtungen haben, die die anderen Scheiben nicht haben.
Der schlimmste Effekt: Das PlastiDip lässt sich aus einem dieser Gründe nicht sauber oder evtl gar nicht von der Frontscheibe lösen.
Außerdem könnt ihr ja mal probieren, das PlastiDip aus eurem Wischergestänge zu entfernen ;)

Damit die Türgriffe in den Türgriffmulden nicht anfangen zu drücken und sich zu lösen, wird wie beim Folieren empfohlen, den
inneren Bereich der Türgriffe herauszuschneiden und die nicht sichtbare Fläche in Originalfarbe beizubehalten. (Siehe das M3-Video von oben)

Das empfohlene Mischverhältnis: Es wird empfohlen, maximal 50% Verdünnung zum Verhältnis des Dips zu verwenden.
Sprich 1L PlastiDip, MAXIMAL 0,5L Verdünnung. Hier gilt weniger ist mehr.
Mit Verdünnung lässt sich das Volumen strecken, die Anzahl der Schichten dadurch erhöhen und eine
widerstandsfähigere, aber auch später leichter zu lösende PlastiDip-Schicht erstellen.
Je dicker die Schicht, desto leichter lässt sie sich abziehen, ohne zu reißen.

Als gute Schichtzahl wird eine Schichtzahl von 5 angegeben. Denn erst durch die hohe Anzahl von
Schichten lässt sich eine widerstandsfähige Schicht für Hochdruckreiniger und Waschanlage erstellen.
Bei den Schichten gilt: Schicht 1 sollte maximal 50% Transparenz (Dip-Dichte) auf dem Lack haben.
Das hat den Vorteil, dass die 2. Schicht auch noch auf dem Lack haften kann und die zusätzlichen
Schichten darauf aufbauen.
Nicht komplett nass in nass sprühen, sondern immer gut 15min trocknen lassen.

Die Temperaturen sollte man auch beachten. Das PlastiDip trocknete bei uns mit 25°C - 30°C in der Halle in sehr wenigen Minuten.
Zum Verlaufen und Bilden einer geraden Oberfläche evtl gar nicht mal so gut.

Das waren alle Informationen, die ich dem Ganzen erstmal abgewinnen konnte.

Ich übernehme keinerlei Haftung für eure Versuche und möchte mit diesen Tipps nur helfen.
Für die Umsetzung und deren Folgen seit ihr selbst verantwortlich.

Für die Verarbeitung wird ZWINGEND ein ordentlich großer Kompressor mit genügend Druck und die dementsprechende
Lackierpistole benötigt.
Da das PlastiDip auch stark verdünnt viel dickflüssiger ist, als normaler Lack, wird es sonst aus der Pistole suppen und
nicht gleichmäßig auf allen Oberflächen verteilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Plasti Dip Sprühgummi, ich habs getan :)

ich hab jetzt mal Alle Infos zusammengetippt,
ob sich die gesammelten Informationen auszahlen, wird sich spätestens Morgen zeigen.
Da gehts an den Neon-Orangen Zafira von Huzze! :D :D :D
 
AW: Plasti Dip Sprühgummi, ich habs getan :)

Heute wollt ihr da schon bei? :weinen: Mist ich wollt doch mitgucken :(

@huzze: was macht du eigentlich wenn was übrig bleibt? ;)

@OZ85: Super, dass du dich mit den ganzen Videos mal beschäftigt hast :) Eine Menge von Infos die hier zusammengetragen wurden von Dir:anbet:
 
AW: Plasti Dip Sprühgummi, ich habs getan :)

@huzze: was macht du eigentlich wenn was übrig bleibt? ;)

Die Reste sprüht er einfach auf meine Felgen... basta! :anbet: :D ;)

(oh je, jetzt wird dieses Thema auch schon wieder "zugemüllt"!)
 
AW: Plasti Dip Sprühgummi, ich habs getan :)

...Mist , und ich dachte, ich könnte ihn zumindest für EINE bezirzen :D
 
AW: Plasti Dip Sprühgummi, ich habs getan :)

Danke für das Zusammentragen! Bei der Windschutzscheibe hab ich mir gedacht, dass man - im Gegensatz zu den Seitenscheiben, wo man ohne Abkleben einfach drübersprühen kann - sich ja nicht über die Motorhaube lehnt. Der Einwand mit den Steinschlägen ist aber noch besser.
Ich freu mich auf morgen!

P.S.
Die Idee mit den Felgen hab ich HIER schon als erster erwähnt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab den Text nochmal umgebaut und mich wegen den Niederdruck/ Airlesssystemen belesen.
Die funktionieren tatsächlich so, dass die Farbe nur geschleudert wird.
Das Ganze muss man sich wie ein Schaufelradsystem vorstellen. Die Druckluft wird dabei tatsächlich nur
zum Antrieb des "Schaufelrades" für die Farbe benötigt.

Hier nochmal der Hinweis, wie es NICHT SEIN SOLL:

Ganz klar zu sehen, mit Hochdruck und zu schmalen Düsen (eigentlich nicht für dickflüssiges PlastiDip)
kommt kaum Farbe aus der Pistole. Ein Hochdrucksystem ist also NICHT zu empfehlen.


 
Das ist aber wirklich nichts geworden. Bin schon am überlegen ob ich meinem Corsa im Winter in Dip hülle. Weiß noch nicht ob schwarz matt oder eine andere Farbe.
 
Hätten wir doch mal die E-Pistole auf einer stelle ausprobiert ;)
 
Ne, die Elektropistole hatte wirklich nur das Membran-Prinzip. Die Niederdruckanlage funktioniert ja wieder ganz anders.


Edit:

Die Temperaturen sollte man auch beachten. Das PlastiDip trocknet bei 25°C in der Halle in sehr wenigen Minuten.
Zum Verlaufen und Bilden einer geraden Oberfläche evtl gar nicht mal so gut.
 
haben wir doch gemacht ! es kamen nur dicke fette tropfen raus, die weder in sich verlaufen sind, noch ein gleichmäßiges bild ergeben haben.
ich bleib dabei, mit dem richtigen kompressor klappt es. egal ob nieder oder hochdruck, wichtig ist der gleichbende druck.
 
Jupp, da kommt die Farbe satt raus und die Temperatur wird wohl wie du schon angemerkt hast mit ausschlaggebend gewesen sein....
 
Die ganzen verschiedenen Threads machen mich irre.
 
Off-Topic:

Hier gehts nun mal nur um die Umsetzung und evtl. Tipps und Kniffe zu dem Thema.
Damit hier nicht gleich wieder alles zugemüllt wird, nutz bitte den Anderen weiter. ;)
 
Off-Topic:

Weiß ich ja, hatte ich nur nicht drauf geachtet :)
 
also, hab heute mal mit meinem lacker gesprochen.
das ein baumarkt kompressor zu wenig druck hat, ist der erste fehler gewesen, der zweite fehler war, die ganze sache mit luft zu machen.
die luft, trocknet das dip schon im flug an und dadurch entstand der flokati, den ich auf dem auto hatte.
das dip, ist speziel für die feinsprühsysteme entwickelt worden, mit anderen arten wird kein zufriedenstellendes ergebniss erreicht werden.
 
also hätte der noch größere kompressor mit noch mehr konstantem druck
genau das Gegenteil bezweckt und es noch schlimmer gemacht.
 
jep, könnte sein, das es noch schlimmer geworden wäre.
 
Aber vielleicht wäre es dann auch offensichtlicher geworden...?
 
egal, ist eh gelaufen, aus fehlern lernt mann. jetzt kommt die nächste probe, mit dem wagner system.
 
egal, ist eh gelaufen, aus fehlern lernt mann. jetzt kommt die nächste probe, mit dem wagner system.

denke ich auch. so haben wir wenigstens alle was davon gehabt.
...von der pulerei... :rolleyes:
das Wagnersystem wird interessant. kannst du bitte Videos und Bilder machen?
 
Zurück
Oben Unten