Opel hat ein Mic für eine Anwendung ausgewählt in einem bestimmten Auto an einer fixen Position. Gute Basis wie ich finde.
Kenwood verkauft aber eine Alternative die in 1000000 Autos halbwegs laufen muß.
Naja, irgendein FSE-Zulieferer hat für Opel eine (oder mehrere? für sowas hat man gern 2nd sources) Mikrofonkapsel
ausgesucht, die sicherlich für alle damals aktuellen Opel-Modelle identisch war. Unter der Bedingung, dass es so billig wie möglich ist und ausreichend gut funktioniert -dass die FSE als Sonderausstattung teurer ist als ein Nachrüst-Radio bedeutet nicht, dass der Bleistift bei der Entwicklung weniger spitz ist. Evtl. nachfolgende FSE-Zulieferer hatten ihre Geräte daran anzupassen, damit keine unnötigen Abhängigkeiten entstehen.
Bei Opel hat sich dann mit etwas Glück noch jemand Gedanken über eine geeignete Einbauposition gemacht. Oder einfach geguckt, wie andere das machen. Wenn man ein Nachrüstmikro an die A-Säule klemmt, kann das da natürlich nicht mithalten.
Du überschätzt die Optimierung für das Fahrzeug. Akustisch gibt es beim Mikrofon nicht viel anzupassen. Zwar können die Mikrofonkapseln unterschiedliche Richtcharakteristiken haben, aber wenn man die in ein kleines Kästchen hinter ein paar Schlitzen zwischen den Leseleuchten steckt, dann spielt die praktisch keine Rolle mehr.
Elektrisch dagegen sind die Dinger zwar wie gesagt austauschbar, aber nicht ganz so (quasi-) standardisiert wie Deine 100W-Box, die in Spannungsanpassung an einem möglichst niederohmigen Ausgang läuft. Im Zusammenspiel von Mikrofon und Eingang gibt es noch einiges zu optimieren. Das hat auch nichts mit Kosten zu tun, man wählt einfach Empfindlichkeit, Impedanz und Versorgungsspannung passend zum ausgewählten Mikrofon und gut. Das hat Opels FSE-Zulieferer für das Opel-Mikrofon gemacht und Kenwood hat das für sein Beipack-Mikrofon gemacht. Dass ein anderes Mikrofon jeweils noch besser funktioniert, ist nicht auszuschließen, ist dann aber pures Glück.
Wer ein Radio mit FS-Funktion und ext. Mic kauft, erwartet das es funktioniert.
Heutzutage liest derjenige vorher Testberichte und Kundenrezensionen. Wenn da steht "FSE taugt nix" und er diese Funktion benötigt, dann kauft er etwas anderes. Das riskiert man nicht für ein Einzelteil, dass in guter Qualität unter 5 Cent kostet. Die Tatsache, dass überhaupt ein externes Mikrofon dabei liegt, zeugt ja schon davon, denn mit Gehäuse, Kabel, Stecker und Buchse ist diese Lösung mindestens 10x so teuer wie ein im Radio integriertes Mikrofon (das wäre die "guck, funktioniert doch"-Lösung).
(Oder habe ich nur nicht mitbekommen, dass Kenwood inzwischen an einen chinesischen Großkonzern verramscht wurde? Ich halte zwar nicht besonders viel von Kenwood, aber die Qualitätsansprüche in einem alteingesessenen japanischen Unternehmen sind doch andere als die der Markensammler, die ihren Elektroschrott unter 1000 Namen verkaufen.)
Wer sich dagegen einen Opel bestellt und die FSE ankreuzt, der erwartet tatsächlich einfach nur, dass sie funktioniert. Er macht seine Entscheidung für das Fahrzeug ja nicht davon abhängig, ob seine Gesprächspartner ihn mittelmäßig oder hervorragend verstehen. Warum gehst Du also davon aus, dass Opel eine höhere Motivation hatte, hierfür ein besonders tolles HighEnd-Mikrofon auszusuchen?