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Verkokungen an im Kurbelwellengehäuse, Ventildeckel wechseln, Riss im Entlüftungsventil

SDwarfs

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Habe heute den Ventildeckel getauscht, weil ich ein defektes Kurbelwellen-Gehäuse-Entlüftungsventil vermutet habe. Dieser Verdacht hat sich bestätigt... da war ein extrem riesiger Riss in der Membran. Die Ventildeckel-Dichtung wurde zwar mal getauscht, aber die der Deckel inkl. Entlüftungsventil waren laut den Markierungen wo man Jahr und Monat markieren hätte können, noch Original .. zumindest war dort höchstens das Jahr 2012 markierbar (Baujahr des Fahrzeugs ist 2011).
Die Dichtung vom Deckel schien noch recht geschmeidig. Allerdings hat das Fahrzeug seit einiger Zeit einen recht hohen Ölverbrauch (ca. 1 Liter auf 1000 km) und der Motor ist außen ölig, insbesondere an der Außenwand die rechts unten ist, wenn man in den Motorraum schaut. Also in der Nähe des Sensors für die Nockenwelle Auslassseitig bzw. der Nähe vom Thermostat. Der Ölstand des Motors scheint mir aktuell zu niedrig...

Vor kurzem hatte das Fahrzeug größere Probleme mit blau-weißem Rauch aus dem Auspuff, nachdem viel Öl nachgekippt wurde. Danach haben wir vorsichtshalber Öl abgezogen, weil der Ölstand zu hoch schien. Tendenziell aber falsch abgelesen? Da hat sich wohl Öl aus dem Rohr für den Ölmessstab am Ende des Messstabs abgerieben und das hab ich dann als Ölstand interpretiert. Wir haben dann erstmal Öl abgepumpt; jetzt war kürzlich mehrfach die Öldruck-Warnleuchte an, also hab ich doch mal was rein gekippt, was das Problem verbessert hatte.

Ansonsten scheint das Fahrzeug auch Kühlflussigkeit zu verlieren, ich schätze auf die 200ml pro 1000 km? Allerdings könnte das Leck an einer undichten Kühlwasser-Leitung bei der Drosselklappe gelegen haben. Der Deckel vom Kühlwasser-Behälter zeigt jedoch auch Anzeichen von Öl-Beimengung. Der Kühlwasserbehälter sieht aber noch einigermaßen sauber aus. Die Zylinderkopfdichtung wurde vor weniger als 7 Jahren vorsorglich getauscht und ist damit jetzt bei ~100'000 km Laufleistung.
Öldeckel.jpeg


So, hier erstmal ein paar Bilder von der Verkokung im Motor, zu der ich gern mal Eure Einschätzung hätte....Ich wüsste gern:
a) Was war vermutlich die Ursache dafür?
b) Was sollte diesbezüglich gemacht werden?

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Und hier noch ein paar Bilder von der defekten Membran bzw. der Kurbelwellengehäuse-Entlüftungsventil-Demontage (nach viel Gewalt und teils absichtlichem Wegbrechen des Kunststoffs). Anmerkungen: Die Membran habe ich definitiv nicht beim Aufhebeln beschäftigt. Ich wäre höchstens an den Äußeren Rand gekommen. Oberhalb des Ventils hat sich ne Menge Öl-Schlamm festgesetzt.
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Da ich heute nix mehr für das Fahrzeug tun kann, werd ich nun erstmal Öl nachkippen (1 Liter hab ich noch auf Lager) und den neuen Ventildeckel drauf montieren, damit ich mit dem Fahrzeug notdürftig herum fahren kann. Vermutlich sollte der Motor innen gereinigt und das Öl + Ölfilter danach dringend vollständig abgelassen und ersetzt werden.
Wichtig wär mir aber wie gesagt zu wissen, woher das kam... damit das Problem (falls noch vorhanden) beseitigt bzw. künftig vermieden werden kann. DANKE!

HINWEIS FÜR DIE NACHWELT:
Das Kurbelwellen-Entlüftungsventil hätte sich vermutlich nicht zerstörungsfrei aus dem Ventildeckel lösen lassen. Der Kunststoff vom Deckel wird über die Jahre sehr brüchig... kein wunder bei der Thermischen Belastung. Das Ventil ist zudem dort über die Jahre festgebacken und vermutlich ist die Einklick-Konstruktion scheint mir auch eher für einmal rein und nie wieder raus konstruiert zu sein. Die Ersatzteile (Entlüftungsventil und sogar die Membran) gibt es einzeln, da die aber als Kit (Deckel, Dichtung, Entlüftungsventil) zusammen nur etwa 30 EUR kosten, und die Einzelteile grob 15 EUR, würde ich sehr davon abraten... FAZIT: Kit kaufen war eine gute Entscheidung.
 

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PS: Ich hab 1 Liter Motoröl nachgekippt. Erst ~300ml dann war so grob die Spitze vom Messstab feucht... und dann noch den Rest rein. Jetzt bin ich bei ca. 2/3 zwischen Min/Max. Und es sieht beim Ablesen wieder "normal" aus. Das Öl was ich davor gesehen hab, war also wirklich von den Rückständen im Mess-Stab-Rohr.
 
Vermeiden lässt sich die Verschlammung des Motors durch regelmäßige Ölwechsel mit geeignetem Motoröl (Freigabe Qualität). Das Öl sollte alle 10 bis 15 tkm gewechselt werden bzw. 1 mal im Jahr.

Eine professionelle Spülung des Motors ist sinnvoll, um den Schlamm aus dem Motor zu entfernen. Es wird aber nicht alles verschwinden.
Auch können Dichtungen, die jetzt durch den Dreck halten, undicht werden.

Auch frisches Motoröl reinigt den Motor aber nie wie ein Reinigungsmittel, dass vor einem Ölwechsel in den Motor gegeben wird.
 
Ich hatte das Fahrzeug jetzt erstmal unter Beobachtung. Es haben sich folgende Fehlercodes gemeldet:
- P0014 - kam erst sporadisch, dann ziemlich zuverlässig
- P0013 - kam dann irgendwann dazu
- P0134 - hat sich sporadisch unter gemischt

Nachdem ich mehr Motoröl eingefüllt hatte, hat sich das Ganze erst verschlimmert und spannenderweise waren die Fehler dann etwas später komplett weg. Ich hatte dann noch 1-2 mal beim Start des Motors nach längerem stehen kurz etwas weißlichen Rauch aus dem Auspuff... ne kleine Wolke, die aber quasi nur weg gezogen ist und das wars. Also vermutlich nur irgendwie Kondenswasser im Auspuff oder so...
Ich hab dann kürzlich noch die Vor-Kat Lambda-Sonde gewechselt, seitdem ist P0134 weg... das Signal sah für mich gut aus, aber das Steuergerät war trotzdem unglücklich. Vllt. war die Reaktion zu träge oder sowas.

Gestern hab ich dann das Motoröl getauscht. Beim Reinleuchten in die Einfüllöffnung ist mir aufgefallen, dass schon VOR dem Ölwechsel die Verkokung quasi verschwunden ist. Ich mach davon mal demnächst noch nen Foto. D.h. da wo der ganze schwarze Dreck an der Welle war, war glänzendes Metall zu sehen. Allerdings mit gewissen Abnutzungsspuren. Ich vermute das frischere, heiße Öl hat die Verkokung langsam weggespült. Ich vermute das defekte Entlüftungsventil und der zu niedrige Ölstand waren die Ursache und da beides behoben wurde, hat sich das nun wieder relativiert. Meine Eltern (Vorbesitzer) haben den Ölwechsel eigentlich recht brav machen lassen. Sind allerdings viel Kurzstrecke gefahren. Bei mir sind regelmäßig Fahrten mit ~40 km dran. Das tut dem Motor sicher ganz gut...

Das wegspülen des Schlamms hat vermutlich Probleme mit dem Nockenwellen-Versteller verursacht: die Rußpartikel haben ggf. die Siebe von den Steuerventilen zugesetzt oder einfach die Hall-Sensoren gestört.
Entsprechend schlimm sah der alte Ölfilter beim Tausch aus... der war total schwarz (Foto folgt) und gefühlt (=keine Erfahrungswerte was da normal ist) übermäßig verbogen. Sah jedenfalls nicht aus, wie in den YouTube-Videos wo mal eben einer nen Ölfilter tauscht...

Ich vermute es ist noch recht viel Dreck im Motor drin. Deswegen behalt ich die Ölqualität via Ölmessstab mal im Auge und werd den Ölfilter nochmal gesondert nach 1Tkm wechseln oder so. Die groben Partikel sollte der ja gut auffangen... will vor allem vermeiden, dass der Filter sich direkt wieder zusetzt und das Öl dann dran vorbei gepumpt wird.

Da das eine Steuerventil des Nockenwellenverstellers (Auslassseite) undicht ist (es Öl in der Steckverbindung), werd ich die beiden Steuerventile noch tauschen. Zudem ist da drunter auch Öl außen am Motor... und das ist vermutlich die Ursache.
 
Die Ölbeimengungen im Kühlwasser können auch von einem defekten Ölkühler kommen.
Gruß
Danke für den Hinweis. Aktuell sieht das aber ganz gut aus. Nach dem Spülen des Kühlsystems und neu befüllen ist der Deckel vom Ausgleichsbehälter ziemlich sauber. Weswegen ich vermute, dass es ein Über/Unter-Druck-Problem war, das sich jetzt relativiert hat. Die Dichtung vom Ölkühler hab ich aber auch schon auf meiner mentalen Liste... nach 13 Jahren werden die nicht mehr so ganz geschmeidig sein.
 
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